Post by lolaruns on Apr 1, 2008 8:03:36 GMT -5
1990 sah die Welt noch anders aus: Der erste schwule Serienkuss im deutschen Fernsehen von Carsten Flöter (Georg Uecker) und seinem Freund Robert Engel (Martin Armknecht) in der „Lindenstraße“ führte zu Bergen von Beschwerdebriefen - bis hin zu Morddrohungen. Der Bayerische Rundfunk strahlte die Folge erst gar nicht aus. Für Wiederholungen schnitt der ausstrahlende Sender WDR eine „entschärfte“ Fassung zusammen und schickte Carsten Flöter zum Studium ins Ausland.
Article
Bekannt wurde Uecker vor allem als Dr. Carsten Flöter in der ARD-Serie Lindenstraße, in der er 1987 Günter Barton küsste. Es war der erste Kuss zwischen zwei Männern im deutschen Fernsehen in einer Vorabendserie. Nach einem zweiten Kuss 1990 mit Partner Martin Armknecht erhielten beide Schauspieler nach Ausstrahlung der Folge mehrere anonyme Morddrohungen. Der WDR und die Lindenstraße-Produktionsfirma GFF erstatteten daraufhin Strafanzeige.
wiki
(22.10.01 - sm) Köln gibt sich gerne als weltoffene und liberale Schwulenmetropole. Doch das Bild bekommt Kratzer, nachdem auch Promis Opfer von Überfällen werden. Jüngster Fall: Kay Böger, Soap-Star aus der "Verbotenen Liebe".
Böger spielt in der ARD-Vorabendserie den Schwulen Tom Seifert. Vor wenigen Tagen wurde der Schauspieler, im wahren Leben hetero, in der Kölner City von zwei Schwulenhassern zunächst angepöbelt und dann zusammengeschlagen. Ein ähnliches Schicksal ereilte am Rande des letzten CSDs TV-Moderator Boris Henn. Er war mit seinem Freund händchenhaltend durch die Innenstadt gelaufen.
Es reicht, für schwul gehalten zu werden
"Der Angriff auf Kay Böger zeigt, dass antischwule Gewalt sich nicht nur gegen Schwule richtet, sondern jeden Mann treffen kann, der aufgrund der Erscheinung oder bestimmter Verhaltensweisen aus der subjektiven Sicht des Täters für schwul gehalten wird", erklärt Jens Petring, Landessprecher des LSVD.
"Für die Täter scheint es letztlich unerheblich zu sein, ob ein Opfer tatsächlich schwul lebt oder nicht. Die Aversionen der Täter richten sich offenkundig vielmehr gegen bestimmte Formen des Auftretens, die aus ihrer Sicht der männlichen Geschlechtsrolle nicht entsprechen."
Mehr Gewalt - wegen eines offenen Auftretens
Dergleichen bekam auch Jo Weil zu spüren, der, ebenfalls in der "Verbotenen Liebe", den Schwulen Oliver Sabel spielt. Als er Freunde zu einer Party einlud, warnte er die Nachbarn mit einem Aushang im hausflur vor, dass es lauter werden könne. "Bis zehn ist okay, du Schwuchtel!", schrieb jemand darunter.
Article
Gab es denn negative Reaktionen auf Deine "neue Rolle" als "Ulli", die direkt gegen Dich gingen?
Ja, seit der Ausstrahlung der "Liebesszenen" muß ich mich wohl damit abfinden, von minderbemittelten Jugendlichen "schwule Sau" oder "Schwuchtel" genannt zu werden.
Article
F: Gibt es Zuschauer, die in ihren Briefen nicht zwischen Dir und Deiner Rolle unterscheiden können? A: Das kommt nur noch sehr selten vor. Neulich hat mir jemand eine Bibel und ein Buch über homosexuelle Beziehungen geschickt. Dazu gab es den Verweis, ich solle mich doch mal mit dem Thema auseinandersetzen, um den richtigen Weg zu finden.
Article
Also haben Sie wegen der Rolle noch keine Anfeindungen erlebt?
Nein. Abgesehen von einem Internetuser, der forderte, die widerlichen, schwulen Kussszenen rauszuschneiden. Dabei fand ich allerdings die Antwortschreiben, die eigentlich gut gemeint waren, aber nicht über den Tonus „Schwule sind auch nur Menschen“ hinauskamen, noch enttäuschender.
Article
(hope that means that things improve over time, from death threats and phyiscal violence to "only" internet trashtalking)
Article
Bekannt wurde Uecker vor allem als Dr. Carsten Flöter in der ARD-Serie Lindenstraße, in der er 1987 Günter Barton küsste. Es war der erste Kuss zwischen zwei Männern im deutschen Fernsehen in einer Vorabendserie. Nach einem zweiten Kuss 1990 mit Partner Martin Armknecht erhielten beide Schauspieler nach Ausstrahlung der Folge mehrere anonyme Morddrohungen. Der WDR und die Lindenstraße-Produktionsfirma GFF erstatteten daraufhin Strafanzeige.
wiki
(22.10.01 - sm) Köln gibt sich gerne als weltoffene und liberale Schwulenmetropole. Doch das Bild bekommt Kratzer, nachdem auch Promis Opfer von Überfällen werden. Jüngster Fall: Kay Böger, Soap-Star aus der "Verbotenen Liebe".
Böger spielt in der ARD-Vorabendserie den Schwulen Tom Seifert. Vor wenigen Tagen wurde der Schauspieler, im wahren Leben hetero, in der Kölner City von zwei Schwulenhassern zunächst angepöbelt und dann zusammengeschlagen. Ein ähnliches Schicksal ereilte am Rande des letzten CSDs TV-Moderator Boris Henn. Er war mit seinem Freund händchenhaltend durch die Innenstadt gelaufen.
Es reicht, für schwul gehalten zu werden
"Der Angriff auf Kay Böger zeigt, dass antischwule Gewalt sich nicht nur gegen Schwule richtet, sondern jeden Mann treffen kann, der aufgrund der Erscheinung oder bestimmter Verhaltensweisen aus der subjektiven Sicht des Täters für schwul gehalten wird", erklärt Jens Petring, Landessprecher des LSVD.
"Für die Täter scheint es letztlich unerheblich zu sein, ob ein Opfer tatsächlich schwul lebt oder nicht. Die Aversionen der Täter richten sich offenkundig vielmehr gegen bestimmte Formen des Auftretens, die aus ihrer Sicht der männlichen Geschlechtsrolle nicht entsprechen."
Mehr Gewalt - wegen eines offenen Auftretens
Dergleichen bekam auch Jo Weil zu spüren, der, ebenfalls in der "Verbotenen Liebe", den Schwulen Oliver Sabel spielt. Als er Freunde zu einer Party einlud, warnte er die Nachbarn mit einem Aushang im hausflur vor, dass es lauter werden könne. "Bis zehn ist okay, du Schwuchtel!", schrieb jemand darunter.
Article
Gab es denn negative Reaktionen auf Deine "neue Rolle" als "Ulli", die direkt gegen Dich gingen?
Ja, seit der Ausstrahlung der "Liebesszenen" muß ich mich wohl damit abfinden, von minderbemittelten Jugendlichen "schwule Sau" oder "Schwuchtel" genannt zu werden.
Article
F: Gibt es Zuschauer, die in ihren Briefen nicht zwischen Dir und Deiner Rolle unterscheiden können? A: Das kommt nur noch sehr selten vor. Neulich hat mir jemand eine Bibel und ein Buch über homosexuelle Beziehungen geschickt. Dazu gab es den Verweis, ich solle mich doch mal mit dem Thema auseinandersetzen, um den richtigen Weg zu finden.
Article
Also haben Sie wegen der Rolle noch keine Anfeindungen erlebt?
Nein. Abgesehen von einem Internetuser, der forderte, die widerlichen, schwulen Kussszenen rauszuschneiden. Dabei fand ich allerdings die Antwortschreiben, die eigentlich gut gemeint waren, aber nicht über den Tonus „Schwule sind auch nur Menschen“ hinauskamen, noch enttäuschender.
Article
(hope that means that things improve over time, from death threats and phyiscal violence to "only" internet trashtalking)